In dem Buch Von der Lust, katholisch zu sein (1993) beschreibt Martin Lohmann in seinem Beitrag Wider den Katholikenkomplex sehr schön seine Einstellung zum Katholischsein:
"... Die Mentalität der ständigen Exkulpation, nach dem Motto: "Ja, ja, verzeihen Sie mir, ich bin tatsächlich katholisch, aber es soll nicht wieder vorkommen", liegt mir nicht. Ich will anstecken, will meine Freude am Glauben teilen, ohne die Sorgen und Nöte, die auch ich hatte und habe, zu verschweigen."
Und sein fröhliches Bekenntnis zum Papst (Johannes Paul II) und zur Kirche:
"... Ich weiß, dass ich mich geradezu verdächtig mache, wenn ich mich als Journalist ohne schwerwiegende Identitätsprobleme gutgelaunt zur römisch-katholischen Kirche bekenne, den Papst schätze und kein Anhänger der hin und wieder so gerne gepflegten Leidensmentalität angesichts der so genannten Amtskirche bin. Für manchen Zeitgenossen scheint zum Beispiel das Bemühen, beim fairen Umgang mit anderen Menschen selbst den römischen Apostelnachfolger nicht auszusparen, besonders ärgerlich zu sein. Aber der Papst ist für mich eben nicht der automatische Prügelknabe, eher schon eine großartige Gestalt, von der Mutter Teresa (auch sie beeindruckt mich sehr) einmal gesagt haben soll, dieser Papst sei das größte Geschenk Gottes an die Kirche dieser Zeit."
Ich finde, das gilt auch für den jetzigen Papst. :-)
Thomas Goppel gibt zu bedenken:
"Ja, ich bin gern katholisch, wenn ich daran denke, dass Ideologie um Ideologie in den Jahrzehnten dagegen angetreten ist - und scheiterte, ..."
Und Sr. Isa Vermehren schreibt mit einfachen Worten über den Auftrag der Kirche, was sich viele heute schon gar nicht mehr zu sagen trauen, weil man dann gleich mit dem Wort Intoleranz erschlagen wird:
"Es ist die reine Gestalt des Mensch Gewordenen Gottessohnes, die seit Ihrem Erscheinen auf dieser Erde Menschen in Ihren Bann schlägt und sie zu einem heiligmäßigen Leben und Wirken befähigt. Allein autorisierte Verkünderin dieser Gestalt ist unsere Kirche, wie sie ebenfalls die einzig ermächtigte Vermittlerin des uns von Christus geschenkten Lebens ist."
So einfach ist das.
Und zur Problematik mit dem Wort katholisch:
"Spricht man positiv von der Kirche, was selten vorkommt, ist die alte Bezeichnung längst durch das Wort christlich ersetzt; spricht man negativ von ihr, wird das Adjektiv katholisch dick unterstrichen."
Da hat sie irgendwie Recht.
(aus: Von der Lust, katholisch zu sein, Hg. Michael Müller, MM Verlag, Aachen, 1993)
1 Kommentar:
Da stimmt jedes Wort in jedem Zitat!
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