Donnerstag, 29. April 2010

Romano Guardini über die Kirche

Heute wird die Kirche oft ja nur als eine Institution betrachtet, an die man Kirchensteuer zahlt. Romano Guardini beschreibt sehr schön, wie unbegreiflich viel mehr die Kirche doch ist:

"Die Kirche ist die ganze Wirklichkeit, gesehen, gewertet, gelebt durch den ganzen Menschen. In ihr allein ist die Ganzheit des Seins; das Große darin und auch das Kleine, seine Tiefe und seine Oberfläche, Adel und Unzulänglichkeit, Armseligkeit und Kraft, Außergewöhnliches und Alltägliches, Einklang und Zerrissenheit. Alle Güter, in ihren Abstufungen, gewusst, bejaht, gewertet, gelebt."
Vom Sinn der Kirche, 1922

"Was ist also die Kirche heute?
Die Fülle der in der Geschichte wirkenden Gnade. Das Geheimnis der Einheit, in welche Gott durch Christus die Schöpfung zieht. Die Familie der Kinder Gottes. Der Beginn des neuen, heiligen Volkes. Die grundgelegte heilige Stadt, welche einst offenbar werden soll. ..."

Der Herr, 1938

(gefunden in: Gib Raum den Dingen, Romano-Guardini-Lesebuch, Gerl-Falkovitz (Hg.), Matthias-Grünewald-Verlag, Ostfildern, 2008)

Dienstag, 27. April 2010

Die wunderbare Welt der Katholiken: Zölibat

"... Seltsamerweise wird der - immerhin freiwillige - Zölibat aber gerade in den Ländern des Westens fast als Fall für Amnesty International gesehen.
Ein Menschenrecht wird dabei wohl ebenso wenig verletzt wie bei dem Versprechen, einem einzigen konkreten Menschen ein Leben lang treu zu bleiben. Kritiker des Zölibats tun gerne so, als wären Fälle von Kindesmissbrauch durch einzelne Priester oder Ordensleute (verheiratete Päderasten gibt es nachweislich ungleich mehr) ein Argument gegen den Zölibat. Die sind so sexuell unterdrückt, da muss sich das doch irgendwie Bahn brechen! Dabei wird gerne vergessen, dass ein großer Teil der Singles faktisch auch zölibatär lebt. ...
... Vermutlich ist für viele Menschen, die lebenslang wechselnde Beziehungen für normal halten, jeder Mensch, der eine genau entgegengesetzte Verpflichtung eingeht, ein Ärgernis, das verunsichert. Dass es Leute gibt, die so etwas freiwillig machen, ohne verrückt zu werden, passt nicht zu den gängigen Klischees."

(aus: Die wunderbare Welt der Katholiken von Peter Modler, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau, 2007)

Sonntag, 25. April 2010

Sorgen?

"Warum also sollte ich mir Sorgen machen?
Es ist nicht meine Angelegenheit, an mich zu denken.
Meine Angelegenheit ist es, an Gott zu denken.
Es ist Gottes Sache, an mich zu denken."


Simone Weil

Samstag, 24. April 2010

Pius XII.: "Die Kirche braucht Zeugen"

"Heute mehr als jemals, und wie in den ersten Zeiten ihrer Geschichte, braucht die Kirche vor allem Zeugen, mehr noch als Apologeten, Zeugen, die durch ihr ganzes Leben das wahre Antlitz Christi und der Kirche vor den Augen der sie umgebenden heidnischen Welt aufleuchten lassen."

Pius XII. an den Eucharistischen Kongress in Nantes, 4. Juli 1947
(Gefunden in Pius XII.: Begegnung in Wort und Bild, Fe-Medienverlag.
In diesem Buch wird übrigens Friedrich Schiller mit den Worten zitiert: "Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen und das Erhabne in den Staub zu ziehen." Manche Dinge scheinen sich nie zu ändern.)

Donnerstag, 22. April 2010

Nochmal Erzbischof Fulton Sheen

Es passt einfach zu gut in die heutige Zeit (oder wahrscheinlich in jede Zeit):

Über "modern men" ...

"Religion, they judge by their own standards, and whenever they write on the subject, their articles are entitled: "My idea of religion." Never do they seek to know God's idea of religion."
Seven Words to the Cross, New York: P. J. Kenedy and Sons, 1944, Seite 61

... und über die Presse:

"Criticism derives its attention from the dignity of the one attacked; for example, the Church or the bishop or the Pope. An attack on the Pope would get the first page in the New York Times any Monday morning."
Those Mysterious Priests, Garden City, NY: Doubleday, 1974, Seite 254

"It is not nearly as important to read what is just off the press as it is to read something that needed to be reprinted after a lapse of time."
Thoughts for Daily Living, Garden City, NY: Garden City, 1955, Seite 132

Alle drei Zitate gefunden in The Quotable Fulton Sheen, Doubleday, New York, 1989

Montag, 19. April 2010

"Er ist ja nur der Papst"

Martin Mosebach auf Welt online:

"Bei Benedikt spürt man den beinahe schon vergessenen Wahrheitsanspruch der Kirche zurückkehren; es wird deutlich, dass der Papst es mit seinem Kampf gegen den Relativismus ernst meint und dass er vor allem die Katholiken dafür gewinnen will, wieder katholisch zu sein. Das begreift ein einflussreicher Teil der veröffentlichten Meinung als Kriegserklärung. Ihre Antwort darauf ist: Dieser Papst darf keinen Fuß auf den Boden bekommen."

(gefunden auf kath.net)

Danke, Herr, für diesen Papst!!

Seit fünf Jahren haben wir einen wunderbaren Papst, den wir überhaupt nicht verdient haben. Danke, Herr, für diesen Papst!! Viva il Papa!!

Hoffentlich denkt der eine oder andere auch noch an seine Worte, die er wenige Tage nach der Wahl an uns richtete:

"Gehen wir miteinander, halten wir zusammen. Ich vertraue auf eure Hilfe. Ich bitte euch um Nachsicht, wenn ich Fehler mache wie jeder Mensch oder wenn manches unverständlich bleibt, was der Papst von seinem Gewissen und vom Gewissen der Kirche her sagen und tun muss. Ich bitte euch um euer Vertrauen. Halten wir zusammen, dann finden wir den rechten Weg. Und bitten wir Maria, die Mutter des Herrn, dass sie uns ihre frauliche und mütterliche Güte spüren lässt, in der uns erst die ganze Tiefe, des Geheimnisses Christi aufgehen kann. Der Herr segne euch alle!"

Benedikt XVI., 25. April 2005

Samstag, 17. April 2010

Glauben oder nicht glauben?

Bei diesem Cartoon würde sich der Heilige Vater bestimmt gut verstanden fühlen:

Copyright Gospel Communications International, Inc - www.reverendfun.com

Freitag, 16. April 2010

Ein Priester über den Zölibat

Joachim Richter, ein Priester aus Münstereifel, berichtet im Kölner
Stadt-Anzeiger
über seine Erfahrung mit dem Zölibat:

"Für mich ist der Zölibat ein großer Gewinn, weil er mir hilft, ganz für meine Gemeinde bzw. Schule da zu sein. Das setzt natürlich voraus, dass ich im Zölibat glücklich bin. Und das geht nur, wenn mein Herz auch ohne Ehe ganz erfüllt ist: Und zwar von Gott, von seiner Liebe, in der ich alles finden kann, was ich menschlich und privat brauche, wie das bei einem Priester sein sollte. Diese Liebe ist etwas Besonderes und wie jede Liebe ein Geschenk. Wenn allerdings ein junger Mann auf dem Weg zur Priesterweihe merkt, dass Gott ihm dieses besondere Geschenk seiner Liebe im Zölibat nicht gemacht hat, dann muss er mit sich und allen anderen so ehrlich sein, es offen zuzugeben, und sich einen anderen Weg suchen. Ich sehe auch noch einen theologischen Grund: Der zölibatäre Priester sollte - gerade in einer sexüberfluteten Gesellschaft - ein lebendiges Zeichen dafür sein, dass es noch andere und wichtigere Dinge als Sex gibt. Dinge, die auch über dieses Leben hinausreichen, nämlich Gott, die gelebte Nächstenliebe und das ewige Leben im Himmel, wo all unsere irdischen Sehnsüchte vollkommen erfüllt sein werden. "

Donnerstag, 15. April 2010

Erzbischof Fulton Sheen über die Kirche

Ein paar schöne Zitate von Erzbischof Fulton Sheen (1895 - 1979) über die Kirche:

"The Church is not a continuous phenomenon through history. Rather, it is something that has been through a thousand resurrections after a thousand crucifixions. The bell is always sounding for its execution which, by some great power of God, is everlastingly postponed."
(aus Three to Get Married, Appleton-Century-Croft, New York, 1951, Seite 221)

"... it never suits the particular mood of any age, because it was made for all ages.
A Catholic knows that if the Church married the mood of any age in which it lived, it would be a widow in the next age. The mark of the true Church is that it will never get on well with the passing moods of the world: "I have chosen you out of the world, therefore the world hateth you. (John 15:19)."

(aus Love One Another, P. J. Kenedy and Sons, New York, 1944, Seite 149)

"It is not for the Church we have to fear, but for the world."
(aus Whence Come Wars, Sheed and Ward, New York, 1940, Seite 118)

Alle drei Zitate gefunden in The Quotable Fulton Sheen, Doubleday, New York, 1989

Sonntag, 11. April 2010

Pius XII. über die Kirche

Da gerade mal wieder alle Welt besonders laut fordert, die Kirche möge sich dem Zeitgeist anpassen:

Aus einer Rundfunkansprache Pius XII. über die Sieghaftigkeit der Kirche Christi (13. Mai 1942):

"Sie ändert nichts an ihren Glaubenssätzen und ihrer Lebenskraft: unüberwindlich, unzerstörbar, unbesiegbar ist sie, unbeweglich und unauslöschlich ihr Stiftungsbrief, besiegelt mit dem Blute des Gottessohnes. Und doch ist sie Bewegung, und doch nimmt sie in der Zeit, mit der sie vorwärtsschreitet, neue Formen auf. So ist sie fortschrittlich ohne je ihr Wesen zu wechseln."

(gefunden in Gerechtigkeit schafft Frieden, P. Wilhelm Jussen (Hg.), 1946, Hansa Verlag Josef Toth, Hamburg)

Mittwoch, 7. April 2010

Zur Berichterstattung über die Missbrauchsfälle

Kath.Net berichtet über einen Artikel von Jon Juaristi (spanisch jüdischer Publizist) in der spanischen Tageszeitung ABC. Darin schreibt er zu der Berichterstattung über die katholische Kirche und die Missbrauchsfälle:

"Und dabei ist es nur der Papst und die Kirche, die das Thema ernst genommen haben. Die Yellow Press will nur verkaufen, indem sie den Skandal ausschlachtet, die progressive Journaille ihrerseits will die Katholiken aus dem öffentlichen Raum verbannen, oder zumindest, falls die Kampagne nicht soviel hergäbe, wenigstens den Ruf des Klerus am Boden zerstört lassen."

Und weiter schreibt er, dass er zwar kein Katholik sei, aber dass "nicht einmal mir das gewaltige moralische Format des derzeitigen Papstes entgeht, im Vergleich zu seinen derzeitigen und sprießenden Widersachern, einer wahrhaft hetzenden Meute".

Dienstag, 6. April 2010

Kreuz

Im weiten Reiche der Natur
siehst du des großen Gottes Spur.
Und willst du Ihn noch größer sehn,
so bleib bei einem Kreuze stehn.


(Spruch an einem Kreuz auf dem Abtsberg in Gengenbach)

Sonntag, 4. April 2010

Osterglocken

"Die Stimme der Osterglocken möge euch zugleich mit der Freude, dem Frieden und der brüderlichen Liebe die ernste Mahnung zutragen: Die Gefahr von heute ist die Müdigkeit der Guten."

Zitat von Pius XII., Herder-Korrespondenz, Jg. 7, 353
(gefunden in Pius XII.: Begegnung in Wort und Bild, Fe-Medienverlag)