Joachim Richter, ein Priester aus Münstereifel, berichtet im Kölner
Stadt-Anzeiger über seine Erfahrung mit dem Zölibat:
"Für mich ist der Zölibat ein großer Gewinn, weil er mir hilft, ganz für meine Gemeinde bzw. Schule da zu sein. Das setzt natürlich voraus, dass ich im Zölibat glücklich bin. Und das geht nur, wenn mein Herz auch ohne Ehe ganz erfüllt ist: Und zwar von Gott, von seiner Liebe, in der ich alles finden kann, was ich menschlich und privat brauche, wie das bei einem Priester sein sollte. Diese Liebe ist etwas Besonderes und wie jede Liebe ein Geschenk. Wenn allerdings ein junger Mann auf dem Weg zur Priesterweihe merkt, dass Gott ihm dieses besondere Geschenk seiner Liebe im Zölibat nicht gemacht hat, dann muss er mit sich und allen anderen so ehrlich sein, es offen zuzugeben, und sich einen anderen Weg suchen. Ich sehe auch noch einen theologischen Grund: Der zölibatäre Priester sollte - gerade in einer sexüberfluteten Gesellschaft - ein lebendiges Zeichen dafür sein, dass es noch andere und wichtigere Dinge als Sex gibt. Dinge, die auch über dieses Leben hinausreichen, nämlich Gott, die gelebte Nächstenliebe und das ewige Leben im Himmel, wo all unsere irdischen Sehnsüchte vollkommen erfüllt sein werden. "
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