Sonntag, 13. Februar 2011

Der katholische Priester

"Die Gestalt des katholischen Priesters ist eines der mächtigsten und großartigsten Bilder des Mannes und Menschen, das die Geschichte kennt. Und mögen noch so viele auf diesem Weg versagen, noch so viele in ärmlichen Teilskizzen stecken bleiben: diese Gestalt ist nicht nur ein Ideal, eine Forderung, ein Entwurf: sie ist tausendmal gültig und exemplarisch verleiblicht worden. Ungezählte Gläubige dürfen mit glühendem Dank bezeugen, dass sie ihr begegnet sind."

Ida Friederike Görres

(gefunden in: Josef Hünermann, Freisein und Dienen, Verlag Ludwig Auer Cassianeum, 1963)

Recht hat sie! Beten wir für unsere Priester.

Zölibat - eine Zumutung aus dem Ewigen

"Die Zölibatsgesetzgebung ist nicht als disziplinärer Hoheitsakt der Kirche zu verstehen, sondern reicht in die Tiefendimension einer Geschichte mit Gott hinein, nimmt sie auf und gibt ihr rechtliche Gestalt.
...
Der Ehelose entwirft seinen Lebensplan auf den gnädigen Gott hin und sucht sich in Seiner barmherzigen Hand zu bergen.
...
Die christliche Botschaft ist dort am stärksten, wo sich Menschen in verblüffender Einfachheit auf jene Zumutung einlassen, die aus dem Ewigen kommt. Sie bleiben immer die Ausnahme, sie machen nicht auf sich aufmerksam, öffentliche Applaus zählt für sie nicht. Das sollte auch für den priesterlichen Zölibat gelten. Sobald er sich mit Erhabenheit umgibt, ist er an seiner Wurzel ausgehöhlt. Wer dem Ehelosen begegnet, möchte ein wenig von jener letzten Schlichtheit, ja geradezu Verwegenheit des Geistes spüren, die jeden wahrhaft Glaubenden auszeichnet."


(aus: Klaus Demmer, Zumutung aus dem Ewigen, Gedanken zum priesterlichen Zölibat, Verlag Herder, 1991)

Samstag, 12. Februar 2011

Zölibat - eine Firewall für das Priesteramt

"In der heutigen Glaubenskrise wirkt der Zölibat wie eine Firewall, die das massenhafte Eindringen von halbgläubigen Trojanern ins Priesteramt verhindert."

Pater Engelbert Recktenwald FSSP (Memorandum VI, Welche Solidarität?, http://www.kath-info.de/)

Sonntag, 6. Februar 2011

Dialog

Eine Form des Dialogs, die wohl aus der Mode gekommen ist (ist aber wunderschön):

"Sie müssen zunächst bereit sein, ins Gespräch mit Gott einzutreten, um dann auf das Wort Antwort zu geben, das Gott an sie richtet. Wenn sie sich erst einmal auf den Dialog eingelassen haben, müssen sie horchen, wohin der Herr sie führen will. Sie lassen sich auf ein persönliches Verhältnis zu Gott ein." *)

Und die Erfahrung, die ich damit gemacht habe (und das, obwohl ich vor wenigen Jahren noch sämtliche Forderungen von Wir sind Kirche und Co. aus voller Überzeugung unterschrieben hätte):

"Sobald Menschen diesen Anruf Gottes hören, hat ihre Religion nichts Pflichtmäßiges mehr. Sie müssen nicht katholisch sein; sie müssen nicht sonntags zur Messe gehen; sie müssen nicht an das Lehramt des Papstes glauben. Sie entscheiden sich vielmehr frei, all dies zu tun, weil sie eine persönliche Gottesbeziehung haben, und sie hören, wie Gott sie anruft, Ihm in der katholischen Kirche nachzufolgen." *)

*) Richard Rohr, Warum katholisch?, Verlag Herder, 1991

Zölibat - eine Provokation

"Der Zölibat ist eine Provokation. In einer Welt, die nicht mehr recht an ein Leben nach dem Tod glaubt, ist diese Lebensform der ständige Protest gegen die allgemeine Oberflächlichkeit. Der Zölibat ist die ständige gelebte Botschaft, dass das Diesseits mit seinen Freuden und Leiden nicht alles ist. Es gibt Menschen, die so etwas wütend macht. Denn da wird das eigene Lebenskonzept massiv in Frage gestellt. Nicht bloß durch einen Text oder ein dahingeworfenes Gespräch, sondern durch eine unübersehbare Lebensentscheidung."

Manfred Lütz (erschienen in der Tagespost vom 4. Februar 2011)

[gefunden bei: Jobo72's Weblog]

Montag, 24. Januar 2011

Zölibat - ein Mehr an Glauben, Hingabe und Liebe

Kölner Generalvikar Dominik Schwaderlapp zu der (nun wirklich sehr originellen) Forderung, den Zölibat abzuschaffen (domradio):

"Es wird keine Weitergabe des Christentums geben ohne Hingabe. Wenn Priester nicht mehr bereit sind, sich ganz zu verschenken für diese Aufgabe, dann wird es auch mit mehr Priestern nicht gelingen. Es geht um ein Mehr an Glauben, ein Mehr an Hingabe und ein Mehr an Liebe. Und um das Zutrauen, dass Gott auch heute noch so faszinierend ist, dass Er junge Menschen dazu bewegt, zu Ihm ganz ja zu sagen und sich ganz zu verschenken. Ich musste ja manchmal wirklich ein wenig schmunzeln, dass uns Priestern immer von den Menschen, die den Zölibat nicht leben, vorgehalten wird, wie schwierig doch der Zölibat zu leben sei."

[gefunden bei: Politisch Unpolitisches]

Eigentlich müsste man den Gegnern des Zölibats fast schon dankbar sein, dass sie immer wieder so schöne und treffende Aussagen zu seiner Verteidigung provozieren.

Samstag, 22. Januar 2011

Martin Luther über Papsttum und Kirche

"Wenn also nur eine Kirche die wahre Kirche Christi sein kann, wo ist sie denn? - Hören wir, was Luther auf diese Frage antwortet. Elf Jahre nach seinem Abfall von der katholischen Kirche schreibt er: 'Wir bekennen, daß im Papsttum sei die rechte heilige Schrift, rechte Taufe, rechtes Sakrament des Altares, rechter Schlüssel zur Vergebung der Sünden, rechtes Predigtamt, rechter Katechismus. Ich sage, daß unter dem Papst die rechte Christenheit ist, ja der rechte Ausbund der Christenheit und viele fromme, große Heilige.'
... Und wieder zehn Jahre später, im Jahre 1538, einundzwanzig Jahre nach seinem Austritt aus der katholischen Kirche, schreibt er: 'Wahr ist's: im Papsttum ist das wahre Wort Gottes, ... und daß wir die heilige Schrift, Taufe, Sakrament und Predigtstuhl von ihnen genommen haben, - was wüßten wir sonst davon? Darum muß auch der Glaube, christliche Kirche und der Heilige Geist bei ihnen sein.'[1]"
[1] op. VII. 169 b.


(aus: Warum liebe ich meine Kirche von Jakob Scherer, MZ-Druck, Regensburg, 1914)

Dienstag, 4. Januar 2011

Niedergeschlagen?

Worte, die mir gut tun, wenn es mir mal nicht so gut geht:

"Du sagst, du seiest gedrückt und niedergeschlagen. Er hat dich nur deshalb so tief sinken lassen, damit die Sehnsucht nach Seinen Höhen dich ergreife."

Erzbischof Fulton J. Sheen
(aus: Friede ohne Fragezeichen, Pustet Verlag, Regensburg, 1952)

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Das einzig sichtbare Zeichen des Ewigen in dieser Welt

"Die katholische Kirche ist, phänomenologisch betrachtet, die einzige Institution, die seit der Antike noch existiert. Kardinal Höffner hat einmal gesagt: Die Tatsache, dass die Kirche all ihre Missstände und Irrungen überlebt hat, ist ein Zeichen dafür, dass sie vom Geist Gottes gehalten wird. Ihre Existenz ist in gewisser Weise ein Gottesbeweis. Geistlich gesehen ist die Kirche die Braut Christi und der mystische Leib Christi. Sie ist das einzig sichtbare Zeichen des Ewigen in dieser Welt. Sie ist die einzig wirkliche sichere Arche, in die wir uns retten können. In ihr ist die Fülle der göttlichen Offenbarung an uns Menschen vollständig aufbewahrt und tradiert. In dem von der Kirche verkündeten Wort und gespendeten Sakrament begegnen wir dem auferstanden Christus und damit der Liebe Gottes, nirgendwo anders so reich und so sicher zugesagt."

Rainer Gößmann, Religionspädagoge
(aus: Die Kirche ist „unzerstörbar heilig“, Der Fels, Juni 2010)

Dienstag, 28. Dezember 2010

Zölibat - Zeichen der Liebe Gottes

Papst Johannes Paul II. über den Zölibat:

"Er ist nicht eine von der Autorität auferlegte reine kirchliche Disziplin; im Gegenteil, er ist vor allem Gnade, unschätzbare Gabe Gottes an die Kirche, von prophetischem Wert für die heutige Welt, Quelle intensiven geistlichen Lebens und pastoraler Fruchtbarkeit, Zeugnis für das eschatologische Reich, Zeichen der Liebe Gottes für diese Welt sowie der ungeteilten Liebe des Priesters zu Gott und zu Seinem Volk."

(aus: Ecclesia in Europa, 2003)

Montag, 27. Dezember 2010

Zölibat - das absolut Nicht-Säkularisierbare

Ich habe gerade Urlaub und stöbere etwas auf kath-info herum. Dabei bin ich auf der Zölibat-Seite über dieses schöne und treffende Zitat von Norbert Bolz gestolpert:

"Zölibat ist Askese, und Askese ist etwas, das für unsere Gesellschaft unerträglich ist, das absolut Nicht-Säkularisierbare. Es gibt zwar alle möglichen Formen von Konsum und Befriedigung, aber Askese, also der freiwillige Verzicht auf Möglichkeiten, ist für die offizielle Selbstbeschreibung einer säkularen bürgerlichen Gesellschaft ein Skandal. Die Leute wittern, dass hinter der Askese Macht steckt, und das reizt sie bis aufs Blut."

(erschienen in der Tagespost vom 22. Mai 2010)

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Warum beten?

Die Frage, warum wir beten, kann man sicher auf sehr vielfache Art beantworten. Meine Lieblingsantwort stammt von Romano Guardini (zu finden beispielsweise hier):

"Wir beten nicht, um Gott wissen zu lassen, was wir wollen, denn Er kennt unser Herz besser als wir selbst; sondern wer betet, lebt vor Ihm, zu Ihm hin, von Ihm her, gibt Gott, was Sein ist, und empfängt, was Er geben will."


(Das Bild stammt aus diesem Video.)

[Update]
Josef Bordat hat im Kommentarbereich ein wunderschönes und sehr beeindruckendes Zitat von Peter Wust angegeben, der das Gebet kurz vor seinem Tod als „Zauberschlüssel“ bezeichnete, mit dem man das „Tor zur Weisheit des Lebens“ öffnen kann:
„Und wenn Sie mich nun noch fragen sollten, bevor ich jetzt gehe und endgültig gehe, ob ich nicht einen Zauberschlüssel kenne, der einem das letzte Tor zur Weisheit des Lebens erschließen könne, dann würde ich Ihnen antworten: ,Jawohl’. – Und zwar ist dieser Zauberschlüssel nicht die Reflexion, wie Sie es von einem Philosophen vielleicht erwarten möchten, sondern das Gebet. Das Gebet, als letzte Hingabe gefaßt, macht still, macht kindlich, macht objektiv. Ein Mensch wächst für mich in dem Maße immer tiefer hinein in den Raum der Humanität – nicht des Humanismus –, wie er zu beten imstande ist, wofern nur das rechte Beten gemeint ist. Gebet kennzeichnet alle letzte ,Humilitas’ des Geistes. Die großen Dinge des Daseins werden nur den betenden Geistern geschenkt.“

Samstag, 11. Dezember 2010

Die Kirche, das geheimnisvolle Lebewesen

Eine treffende Beschreibung der Kirche von Ida Friederike Görres:

"... wenn ich 'Kirche' sage, meine ich niemals bloß die Katholiken, was so heute unter diesem Namen herumquirlt. Nein Danke, dem Verein alleine anzugehören - ich weiß nicht, ob mir das der Mühe Wert wäre! 'Kirche' ist für mich immer und unbedingt das Großgebilde, das geheimnisvolle Lebewesen, das in den Tagen der Apostel wurzelt und den Jüngsten Tag erleben wird; die einzige, die uralte Zeitgenossin des Herrn und Seiner ersten Jünger, die seither ununterbrochen mit dem Lebendigen und Erhöhten lebt, wie in einer Ehe, laut Korintherbrief. Sie weiß wirklich, von wem sie redet und darum darf man ihr zuhören."

(aus: Im Winter wächst das Brot von Ida Friederike Görres, Johannes Verlag, Einsiedeln 1970)

Samstag, 27. November 2010

Geh nur in die Dunkelheit

Zum neuen Kirchenjahr:

"In einer alten, nachdenkenswerten Legende heißt es:
Ich sagte zu dem Engel, der an der Pforte des Jahres stand: 'Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fusses der Ungewissheit entgegengehen kann!' Aber er antwortete: 'Geh nur in die Dunkelheit, und lege deine Hand in die Hand Gottes; das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg.'"

(Gefunden: Hier)

Sonntag, 21. November 2010

Seien sie stolz, zu dieser Kirche zu gehören

Mir ist schon klar, dass es in der Kirche auch viele Missstände gibt, aber ...

"Pierre Termier, ein Freund Léon Bloys, hielt einmal vor dem Kongress der Vereinigung katholischer Studenten in Bordeaux eine Ansprache, in der er unter anderem sagte:
'... Lassen sie mich Ihnen auch dazu Glück wünschen, dass sie katholisch sind. Seien sie stolz, zu dieser so angefochtenen, verrufenen, verleumdeten und heftig angegriffenen Kirche zu gehören, die Gegenstand so vieler versteckter oder gewaltsamer Verfolgung ist, und die inmitten von Beleidigungen unverwundbar und unermüdlich ihren Weg fortsetzt, die Augen zum Himmel erhoben und auf ihren Lippen immerfort das leise Beten der Psalmen und Hymnen. Man hielt sie für tot; aber sie ist lebendiger als je. Größte Schriftsteller und Denker, reinste Dichter, prachtliebendste Künstler, selbständigste und kühnste Gelehrte neigen sich vor ihr und grüßen sie demütig. Und einige von ihnen, die ihren Weg in schlimmsten Finsternissen tappend gesucht haben und von sehr weiten Fahrten zurückkehren, fallen auf die Knie und zerfließen in Tränen, sobald sie den Fuß in den Vorhof ihrer Tempel setzen.'"

(aus: Das Glück katholisch zu sein, Benedikt Welser, Kanisius Verlag, Rottenburg, 1963)

Samstag, 20. November 2010

Weil er Ideale verkörpert

Abtprimas Notker Wolf über Benedikt XVI.:

"... er überzeugt uns, weil er Ideale verkörpert, glaubwürdiger als jeder andere. Ideale, die wir in der Politik und in der Wirtschaft, im Sport und im Showbusiness vergeblich suchen. Das erste dieser Ideale ist die Wahrheit. ... er nennt die Dinge beim Namen, er spricht genauso klar und unmissverständlich über Menschenrechtsverletzungen in China oder im Islam wie über den rasanten Verlust aller Glaubensgewissheiten bei uns in Europa. Und das zweite Ideal ist die Liebe."

(aus: Aus heiterem Himmel, Rowohlt Verlag GmbH, 2008)

Samstag, 9. Oktober 2010

Legt die Zukunft in Gottes Hand

Zum 52. Todestag von Papst Pius XII.:

"Die Zukunft steht noch verschleiert und verhüllt vor euch. Legt sie in Gottes Hand und haltet euch selbst an Ihn! Sie mag dann bringen, was sie will, immer wird sich eine göttliche Verheißung an euch erfüllen. Sie lautet: 'Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Besten' (Röm 8,28), alles, mag es auch noch so schwer sein."

Pius XII. an den Berliner Katholikentag, 17. Juni 1949
(gefunden in: Pius XII.: Begegnung in Wort und Bild, Fe-Medienverlag, 2008)

Dienstag, 5. Oktober 2010

Gott dienen

"Menschen, die sagen: 'Ich will Gott auf meine Art dienen, und du dienst Gott auf deine Art', sollten sich fragen, ob es nicht ratsamer ist, Gott auf Seine Art zu dienen."

Erzbischof Fulton J. Sheen
(aus: Friede ohne Fragezeichen, Pustet Verlag, Regensburg, 1952)

Montag, 20. September 2010

Die größte Tragödie in der ganzen Welt

Der Heilige Vater sagte in England in einer Ansprache an katholische Schüler: "Was Gott am meisten von einem jeden von euch wünscht, ist, dass ihr heilig werden sollt." Ich glaube, über diese irgendwie langweilig klingende Aufforderung, die ich früher immer als ohnehin unerreichbar abgetan habe, lohnt es sich nachzudenken:

"Léon Bloy once wrote that the greatest tragedy in all the world is not being a saint. He did not put sanctity very far beyond the reach of anyone, when he added: 'One step beyond mediocrity (Mittelmäßigkeit), and we are saints.'"

Erzbischof Fulton J. Sheen
(gefunden in: Simple Thruths, Liguori/Triumph, Liguori, Missouri, 1998)

Sonntag, 19. September 2010

We love U Papa

[geklaut bei: Elsa]
Zu schön!!

Dienstag, 14. September 2010

So ziemt es uns also, niederzuknieen vor der beleidigten Macht Gottes

Klare Worte von Erzbischof Fulton J. Sheen zum Thema Schuld und Strafe, wie man sie heute so selten hört, die aber doch so grundlegend sind:

"Wir sind glücklich und zufrieden in dem Maße, in dem wir Gottes Willen befolgen. Und im gleichen Maße, wie wir ihn missachten, schaden wir uns selbst und erhalten so die verdiente Strafe.
... Niemand sündigt, auf dass er sich elend und verlassen fühle in seiner Seele, aber er wird es sein, wenn er es tut. Immer, wenn wir ein Gesetz brechen, kommen Folgen über uns, die wir nicht beabsichtigt haben. Gott war es, Der die Welt so eingerichtet hat, dass auf A immer B folgt."


"In einem höheren Sinne ist Leiden immer Strafe für eine Schuld, wenn auch der Einzelne, der leidet, nicht immer persönliche Schuld trägt. So entsprechen auch die Leiden unserer Zeit und die Krise unserer modernen Welt einer Schuld. Und Schuld verlangt Wiedergutmachung. Das Falsche erfordert Berichtigung."

Früher war das den Menschen noch viel deutlicher bewusst. So beendete Abraham Lincoln (1809 - 1865) seine Rede am Tag seines zweiten Amtsantritts mit den Worten:
"So ziemt es uns also, niederzuknieen vor der beleidigten Macht Gottes, unsere nationalen Sünden zu bekennen und um Gnade und Vergebung zu beten!"

(Zitate aus: Fulton J. Sheen, Das Leben ist lebenswert, F. H. Kerle Verlag, Heidelberg, 1956)

Montag, 13. September 2010

Gott fürchten

Irgendwo (ich weiß leider nicht mehr wo) habe ich mal gelesen, das größte Unglück unserer Zeit sei es, dass die Menschen Gott nicht mehr fürchten. Ich glaube, das stimmt. Allerdings haben wir heute auch oft ein falsches Verständnis von Gottesfurcht. Mein Lieblingserzbischof formuliert es dagegen sehr schön:

"Wenn wir sagen, wir fürchten Gott, dann meinen wir, wir fürchten uns, Ihn zu beleidigen, Den wir lieben."

Erzbischof Fulton J. Sheen
(aus: Das Leben ist lebenswert, F. H. Kerle Verlag, Heidelberg, 1956)

[Update]
Ein sehr schöner Beitrag von Johannes zu dem Thema:
Die Gottesfurcht als Gabe des heiligen Geistes

Sonntag, 5. September 2010

Benedikt XVI. über die Kirche

"Wir selbst sind die Kirche; sie ist mehr als Organisation, sie ist Organismus des Heiligen Geistes, etwas Lebendiges, das uns alle von innen her umgreift. ...

... Sie bedeutet vor allem innerste Gemeinschaft mit Christus; im Leben des Gebetes, im Leben der Sakramente; in den Grundhaltungen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe formt sie sich."


Und er gibt zu bedenken:

"Die Kirche wird nicht regiert durch Mehrheitsbeschlüsse, sondern durch Glauben, der in der Begegnung mit Christus im Gottesdienst reift."

Und...

"Nicht eine menschlichere Kirche brauchen wir, sondern eine göttlichere, dann wird sie auch wahrhaft menschlich werden."

(gefunden in: Berührt vom Unsichtbaren, Hg. Ludger Hohn-Morisch, Herder, 2000/2005)

Samstag, 28. August 2010

Jenes herrliche Bauwerk

Pius XII. herrlich schwärmerisch über die Glaubenslehre:

"Werft einen Blick auf jenes herrliche Bauwerk der katholischen Lehre! Sie bietet sich heute unseren Blicken dar als ein Tempel des Glaubens und der christlichen Weisheit, aufgeführt in mächtiger, geistiger Arbeit, nie unterbrochen während der Jahrhunderte; stets wachsam und streng, aus dem Glaubensschatz, den Christus den Aposteln übergab, erhebt sie die himmlischen Wahrheiten; stellt sie in helles, kristallklares Licht; schützt sie mit ihrem Schild gegen die Angriffe jeglicher Irrlehre."

Pius XII, Ansprache über die Welt der Gnade, 2. Dezember 1941
(aus: Gerechtigkeit schafft Frieden, Hg. P. Wilhelm Jussen SJ, Hansa Verlag Josef Toth, Hamburg, 1946)